Welche Krankheitsbilder werden durch Ablation behandelt?

Katheter-Ablationen kommen grundsätzlich bei den verschiedensten Herzrhythmusstörungen in Frage. Sie werden bei bestimmten sogenannten Tachykardien durchgeführt, bei denen das Herz deutlich zu schnell und teils auch unregelmäßig schlägt (z. B. Herzrasen, Vorhofflimmern).

Unser Spektrum an Ablationen umfasst folgende Rhythmusstörungen:

Vorhofflimmern

Dabei handelt es sich um eine der häufigsten Rhythmusstörungen überhaupt, oft mit schnellem, unregelmäßigen Puls sowie Einschränkung der Belastbarkeit. Vorhofflimmern kann auch die Prognose beeinträchtigen.

Typisches Vorhofflattern

Dabei handelt es sich um eine kreisende Erregung im rechen Vorhof des Herzens. Häufig liegt der Puls dann auch in Ruhe bei 120/min.

AV-Knoten-Tachykardien

Hierbei geht die Rhythmusstörung auf besondere Leitungseigenschaften im AV-Knoten (Atrioventrikularknoten) zurück, der als eine Art elektrische Umschaltstelle zwischen den Herzvorhöfen (Atrien) und Kammern (Ventrikeln) fungiert. Hier kann es zu kreisenden Erregungen mit anfallsartigem Herzrasen kommen.

Katheter-Ablation von Vorhofflimmern (Pulmonalvenenisolation)

Normalerweise wird der Herzschlag von unserer „eingebauten Zündkerze“, dem Sinusknoten bestimmt. Dieser sitzt im rechten Vorhof des Herzens. Die Herzfrequenz kann im sog. Sinusrhythmus somit optimal der Belastung angepasst werden.

Liegt Vorhofflimmern vor, wird der Puls nicht mehr vom Sinusknoten, sondern von „elektrischen Störfeldern“ bestimmt. Hierbei besteht ein „chaotischer“, unregelmäßiger Herzschlag. Darüberhinaus arbeiten Vorhof und Kammer des Herzens nicht mehr aufeinander abgestimmt.

Diese „elektrischen Störfelder“ für das Vorhofflimmern sitzen in der Regel in den Lungenvenen (Pulmonalvenen), deren Einmündung zum Herzen verödet wird, sodass man auch von einer Pulmonalvenenisolation (PVI) spricht. Es gibt in der Regel vier Lungenvenen, zwei auf der linken und zwei auf der rechten Vorhofseite.

Ablauf einer Pulmonalvenenisolation

  • Es wird zunächst über eine Vene am Arm ein Beruhigungs- oder Sedierungsmittel verabreicht. In der Regel schläft man dadurch bereits vor Beginn dieser minimal invasiven Behandlung ein. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte „Analgosedierung“, einen Dämmerschlaf (eine Vollnarkose ist nicht notwendig).
  • Nach zusätzlicher örtlicher Betäubung werden die Niederdruckgefäße (Venen) in der rechten Leiste punktiert. Hierüber wird ein flexibler Katheter über die Leistenvene in den Körper eingeführt und vorsichtig über die große Hohlvene bis in den rechten Vorhof des Herzens vorgeschoben.
  • Anschliessend passiert der Untersucher mit einer feinen Nadel die Vorhofscheidewand in den linken Vorhof. Das Herz nimmt hierbei keinen Schaden.
  • Im nächsten Schritt führt der Untersucher bei der sogenannten „Kryo“-Ablation einen Ballon an die Lungenvenen heran. Die Verödung und damit die elektrische Isolation der Lungenvenen erfolgt durch Kälteeinwirkung.
  • Abschliessend wird mit speziellen Stimulationskathetern die Isolation der Lungenvenen bestätigt.
  • Nach Abschluss der Ablation werden die Katheter aus den Leistengefäßen entfernt und die Punktionsstellen mit einem Druckverband versehen.
  • In der Regel ist die Entlassung aus dem Krankenhaus am Folgetag möglich.